SCHWEIZ : Gesamtschweizerischer politischer Streiktag

17 févr. 2004, publié à Archipel 112

Am 11. Dezember 2003 haben sich Vertreter der Bewegung "Ohne uns geht nichts" aus allen Landesteilen der Schweiz in Fribourg getroffen, um das weitere Vorgehen nach der Bundesratswahl abzustimmen.

Die Kampagne "Ohne uns geht nichts" vertritt über 100 Organisationen von Minderheiten in der Schweiz, insbesondere aus dem Migrationsbereich und bereitet in diesem Zusammenhang einen gesamtschweizerischen Streiktag vor. 20 Prozent der Schweizer Bevölkerung hat kein Stimmrecht und hatte in der Folge keinen Einfluss auf diese Bundesratswahl.

Von der zukünftigen Politik der neuen Regierung wird aber gerade dieser Teil der Schweizer Bevölkerung stark betroffen sein. Zahlreiche MigrantInnen fühlen sich bedroht. Die Bewegung "Ohne uns geht nichts" versteht die Zusammensetzung des neuen Bundesrates als Kriegserklärung: Nicht nur gegen die Frauen, auch gegen Jugendliche, Ältere und Pensionierte, Kranke, sozial Schwächere, Asylsuchende, Arbeitslose und MigrantInnen.

Wir sind tief erschüttert, dass Christoph Blocher für seine verletzende fremdenfeindliche Stimmenfängerei mit der Wahl zum Bundesrat belohnt wird. Wir sind tief erschüttert, dass Hans-Rudolf Merz, der die Rassentrennung in Südafrika als "pädagogische Leistung" bewertet, in unserem Land an die Hebel der Macht gelangen kann. Der von Pascal Couchepin begonnene Sozialabbau droht in dieser Umgebung zum Turbo-Sozialabbau zu werden.

Die Versammlung in Fribourg hat beschlossen, in allen 26 Kantonen der Schweiz zur Vorbereitung eines politischen Streiks Komitees zu gründen.

Nähere Informationen unter:

www.ohneuns.ch, www.sansnous.ch, www.senzanoi.ch

Hier findet sich auch das Manifest in deutsch / italienisch / französisch

Kontakte:

Hannes Reiser, 076/368 01 84

Franco Basciani, 079/379 80 20

Balthasar Glättli, 01/271 99 02 oder 031/311 07 70