Seit diesem Sommer erhalten die Anlaufstellen der Bleiberechtskollektive in der französischen Schweiz zahlreiche Unterstützungsanfragen von Asylsuchenden, denen die Dublin-Rückschaffung nach Kroatien droht.
Die Berichte über ihren Aufenthalt in Kroatien haben Folgendes gemeinsam: Einerseits lassen die Behörden Dokumente in einer Sprache unterschreiben, welche die Schutzsuchenden nicht verstehen. Andererseits sind die Betroffenen oft erniedrigender Behandlung, körperlicher und sogar sexueller Gewalt ausgesetzt. Auch illegale Abschiebungen nach Bosnien und Serbien finden statt.
Angesichts der drohenden Ausschaffungen von der Schweiz nach Kroatien organisiert sich der Widerstand. Im Oktober wurde eine kollektive Aktion mit einem offenen Brief an das Staatssekretariat für Migration (SEM) gestartet, in dem dieses aufgefordert wird, die Rückführungen nach Kroatien sofort zu stoppen. Doch das SEM stellt sich weiterhin taub und trifft brutale und unbegründete Abschiebungsentscheidungen. Mehrere Betroffene hatten nicht einmal Zeit, ihren Gesundheitszustand vor der Asylanhörung zu dokumentieren.
Um gegen diese Praktiken zu protestieren und um Druck auf das SEM auszuüben, wurde eine dringliche Petition lanciert, die mit mehr als 6'000 Unterschriften am 14. Dezember 2022 der Bundeskanzlei übergeben wurde. Nun hat der Freundeskreis Cornelius Koch eine Briefaktion an die Leiterin des SEM, Frau Schraner Burgener lanciert um der Kampagne nachzuhelfen. Sie können den Modellbrief hier herunterladen und ihn dann selbst absenden. Danke im Voraus fürs Mitmachen.
Sophie Guignard u. Claude Braun, Solidarité sans Frontières
Sie können den 20-seitigen Bericht "Dublin-Rückführungen nach Kroatien müssen sofort gestoppt werden" entweder im Sekretariat von Sosf bestellen oder auf der Homepage lesen und herunterladen: www.sosf.ch