Das Europäische BürgerInnen Forum organisierte am 15., 16. und 17. Oktober in Basel und Genf eine Materialsammlung für in Not geratene Flüchtlinge in den italienisch-französischen Alpen.
Unser Ziel war es, vor allem Kleider und Schuhe für die vielen Menschen zu finden, die aus Afghanistan, dem Irak und anderen Kriegs- und Krisenländern geflohen sind und oft unter Lebensgefahr versuchen, die Alpen von Italien nach Frankreich zu überqueren. Für beide Seiten der Grenze haben wir also Ausrüstung und Material für die Geflüchteten gesammelt, damit sie gut vorbereitet über die Berge gelangen und sicher ankommen können. Ein Teil des gesammelten Materials war auch für eine bessere Ausstattung der freiwilligen Bergretter·innen vorgesehen.
Die Resonanz auf unseren Aufruf war ein grosser Erfolg. Fast fünf Tonnen Material wurden zu den Sammelstellen in Genf und Basel gebracht. Wir erhielten mehrere hundert solide Schuhe, Rucksäcke, Schlafsäcke, Skihosen und -jacken sowie Schneeschuhe, Pullover, Thermounterwäsche, Mützen, Handschuhe, Schals, aber auch Mobiltelefone, Thermoskannen, Laptops und Ferngläser. Besonders gerührt waren wir über ein Paket mit kleinen Socken, Mützen und Fäustlingen für Babys, die jemand sorgfältig für diesen Anlass gestrickt hatte. Von mehreren Geschäften erhielten wir auch einen grossen Vorrat an hochwertigen Schuhen und Kleidern.
Während der vier Tage kamen mehrere hundert Menschen vorbei und brachten so ihre Solidarität mit den Geflüchteten zum Ausdruck. Beeindruckend war auch, dass zahlreiche Leute von weit her – aus St. Gallen, Neuenburg, Zürich oder Bern – mit dem Zug oder mit dem Auto anreisten, um ihre Sachspenden mitzubringen. Andere, wie zum Beispiel in Delémont, haben für uns lokale Sammlungen organisiert, die wir dann abholten.
Zum Glück gab es einige Freiwillige an den verschiedenen Orten, die uns geholfen haben, die Berge von Material zu sortieren, zu verpacken und zu beschriften. Danach luden wir die Säcke und Kartons in vier Lieferwagen und transportierten sie nach Briançon in den französischen Alpen. Dort wird ein Teil der Bergausrüstung zwischen der italienischen und der französischen Seite des Montgenèvre-Passes aufgeteilt, um die Migrant·inn·en und die Helfer·innen auszustatten. Die Strassenkleidung wird dann in Briançon verteilt, damit sich die Geflüchteten, die ihre Reise fortsetzen wollen, angemessen einkleiden können. Ein herzliches Dankeschön für die konkrete Solidaritätsbekundung an alle, die mitgemacht haben!
Paul Braun, EBF